Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia stellt sich auf weitere Insolvenzen in der Branche ein, berichtet das Handelsblatt. „Es wird noch bitter werden“, sagte Rolf Buch, Vorstandschef des Dax-Konzerns vor dem Internationalen Club der Frankfurter Wirtschaftsjournalisten.

Buchs düstere Prophezeiung: „Wir werden in den kommenden Monaten und eventuell im nächsten Jahr extrem viele Pleiten sehen.“

Für Vonovia zeigte er sich optimistisch. „Wir sind durch“, sagte der Vonovia-Vorstandschef. „Aber das heißt nicht, dass der Markt durch ist. Schwierig sei die Lage bei Entwicklern. Für den Immobilienmarkt habe dies negative Auswirkungen, da nicht mehr so viel neu gebaut werde. Millionen Mieter müssen sich laut Vonovia auf weiter steigende Wohnkosten einstellen. Buch: „Die Wohnungskrise wird sich in den nächsten zwei Jahren weiter zuspitzen.“

Zweiklassengesellschaft am Wohnungsmarkt

Altbauten in Berlin-Schöneberg. „Die Wohungskrise wird sich weiter zuspitzen“, warnt Vonovia-Chef Buch.

Mit einem Bestand von rund 545.000 Wohnungen ist der Bochumer Konzern der größte Vermieter Deutschlands. Buch warnte in Frankfurt, dass die steigenden Wohnkosten gesellschaftlichen Sprengstoff darstellten. Die stark ansteigenden Preise führten in einigen Jahren wohl dazu, dass sich Mieter bestimmte Lagen in besonders teuren Großstädten wie München nicht mehr leisten könnten.

Es drohe eine Zweiklassengesellschaft am Wohnungsmarkt und in deren Folge eine gesellschaftliche Spaltung in Deutschland. Die Mieten für Wohnimmobilien ziehen nach Daten des Immobilienportals Immoscout24 vor allem in den großen Städten von Quartal zu Quartal an – auf immer neue Rekordhöhen.